Die Geschichte des Hasenhofes von 1453 bis zu Trude und Ernst Landes
Eingebettet in die Felder liegt der Hasenhof in der Nähe von Breitenfeld.
Seit dem 15. Jahrhundert bewirtschafteten wechselnde Eigentümer und Pächter das Anwesen.
Der Hasenhof hat eine Gesamtfläche von 100 ha, um diese gemächlich zu umrunden, benötigt man eine knappe dreiviertel Stunde. Neben dem Wohnhaus mit Nebengebäuden, besitzt der Hasenhof einen kleinen Familienfriedhof und einen Teich. Bis der Hasenhof zu dem geworden ist, was er heute ist brauchte es jahrzehntelange harte Arbeit.
Der Hasenhof, wurde zum ersten mal 1453 urkundlich erwähnt. Damals gehörte der Besitz Hans Tromer vom Kaiserstuhl. 1461 wurde der Hasenhof zusammen mit der Ziegelhütte und dem Reutehof an die Stadt Tiengen überschrieben. Diese zahlte dafür 150 Gulden. Schon im Jahre 1512 verkaufte die Stadt das Anwesen Hasenhof an die zwei Gebrüder Utz aus Breitenfeld. Die Stadt benötigte das Geld dringend zum Wiederaufbau nach der Zerstörung.
Nachdem die Grafen von Sulz 1482 bereits die Herrschaft von Tiengen von Konstanz erworben hatten, müssten Sie bald darauf den Hasenhof von den Gebrüder Utz gekauft haben. Die Sulzer und anschließend die Fürsten von Schwarzenberg, gaben das Anwesen in Erbpacht an den sogenannten Hasenhof-Meier.
Der erste war Melchior Niesser aus Unterlauchringen. Die Familie bewirtschaftete den Hof von 1530 bis 1620. Danach herrschte das Geschlecht der Griesser aus Maier von 1659 bis 1825 auf dem Hasenhof.
Die Folgen des Wechsels des Besitzes und der Macht, sowie der Krieg machten auch vor dem Hasenhof keinen Halt. So wurde der Hasenhof während des Bauernkrieges ausgeplündert und 1634 im dreißigjährigen Krieg von den Schweden niedergebrannt. 1799 hinterließen die Franzosen nach einer Plünderung schweren Schaden.
Von 1844 bis 1900 war der Hof im Besitz der fürstlichen Standesherrschaft Fürstenberg. Vom 1901 bis 1902 war die Gemeinde Breitenfeld Eigentümerin. In den darauf folgenden Jahren wechselten die Pächter sehr schnell. Von 1919 bis 1926 war die Familie Erich von Kirchbach die Eigentümer des Hasenhofs. An Sie erinnert der kleine Familienfriedhof am Waldrand. Dort fand ein Mitarbeiter und ein Sohn der Familie von Kirchenbach die letzte Ruhe. Eine Gedenktafel erinnert an einen Vater und seinen Sohn, die im zweiten Weltkrieg als Generalmajor und Major gefallen sind.
Ein Schicksalsschlag in der Geschichte des Hasenhofs war der Brand am 31. August 1947. Bei diesem kam das ganze Vieh und die Pferde um. Auch die gesamten Erntevorräte, dazu Stallungen und Wirtschaftsgebäude gingen in Flammen auf.
Am 18.Juni 1949 kaufte der Spitalfonds Waldshut den Hof und setzte einen Verwalter ein. Auf dem Hof widmete man sich dem Obst und Gemüsebau, aber es wurde auchVieh gezüchtet. Damit war die Versorgung des Spitals gesichert.
Als Trude und Ernst Landes vor über 36 Jahren am 1. März 1972 den Hof übernahmen, hatten Sie mit tonigen Lehmböden zu kämpfen, erst 10 bis 12 Jahre später konnte der Boden gut bewirtschaftet werden.
Als Anfang der 80er, das Bauernsterben begann, mussten auch die Familie Landes Neuland betreten. So bewarben Sie sich 1986 beim Landkreis Waldshut für die Verwertung der Grünabfälle. Der Hasenhof wurde dann als Nebenerwerbsbetrieb geführt.
Zum 1. September 2008 wurde der Hof an Kai-Uwe Zeitz verpachtet, der diesen im landwirtschaftlichen Sinn mit Pflanzenanbau weiterführen wird. Trude und Ernst Landes wohnen weiterhin in Ihrem großen Haus auf dem Hasenhof. „Jetzt ist es Zeit, die Arbeit anderen zu überlassen“, sagte Trude Landes. Für Sie und Ihren Mann hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen, für den Hasenhof ein weiteres Kapitel in seiner langen Geschichte.
Zusammenfassung aus dem Artikel „zwei Pioniere auf schwierigem Terrain“ von Uthe Martin, erschienen am 11.April 2009 im Südkurier.